Monatsarchive: September 2005

21.09.2005 11:57
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So! Die Domain Kitschtiger.de ist online und darf befüllt werden. Mittlerweile habe ich auch eine Adminoberfläche, um Rechtschreibfehler zu verbessern und derlei mehr.

Mal sehen, was aus der Domain mal wird… gestern fiel mir auf, dass Kitschtiger ja sogar auch ein englisches Wort ist! Mal sehen, mal sehen.

19.09.2005 12:06
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Mein Mitbewohner hat es vermutet, gerade hab ich mir das Elend mal angeschaut, und komme zu einem ähnlichen Schluss.
Schröder muss gekokst haben am Wahlabend.

Ich bin, glaub ich, für eine Minderheitenregierung von Rot-Grün. Aber das ist ja leider nicht drin…

Edit: Ich bin jetzt doch für ne große Koalition mit Doppelspitze Schröder Merkel und starker beratender Funktion von Gelb und Grün, außerdem für geheime Wahlen, damit die Abgeordneten dann wirklich nach ihrem Gewissen entscheiden, was sie ja sollen.

Nochmal Edit: Im Übrigen glaube ich, dass es folgendermaßen laufen wird: Die CDU hat als größte Fraktion den Auftrag der Regierungsbildung. Also wird Horst Köhler Angela Merkel als Kanzlerkandidatin vorschlagen, unabhängig von den Koaltionen. Die wird aber, allein wegen der Linkspartei, nicht gewählt werden. Dann ist es dem Bundespräsidenten geboten, den Kandidaten der nächstgrößeren Fraktion vorzuschlagen. Uns Schrödi.
Was ich allerdings nicht weiß, ist, für welche Regierungs Schröder dann Kanzler ist… große Koalition? Oder wird er Kanzler einer schwarz-gelben Minderheitenregierung? Das wäre doch lustig!

18.09.2005 14:22
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Gerade bei Fläche-Schub über Arbeit gelesen, letztens mit B. über Bürgergeld gesprochen und vor einiger Zeit in derselbigen ein hochinteressantes Interview zum Thema gelesen. Sehr empfehlenswert. Peter Sloterdijk, der Philosoph (dass man heute noch Philosoph sein kann… schön!) und der Künstler Tino Sehgal. Letzteren kennt man nicht so gut wie Sloerdijk, denke ich, aber er ist auch schlau und sagt zum Beispiel über die Beschäftigung

Mir scheint es eher so zu sein, dass Beschäftigung heute, gesamtgesellschaftlich gesehen, oft nicht mehr etwas Produktives ist, sondern etwas, das wir konsumieren. Wir konsumieren sozusagen unser eigenes Beschäftigtsein. [...] Letztlich wird vom Staat verlangt, er solle das Gut »Beschäftigung« zur Verfügung stellen.
Tino Sehgal

Sloterdijk steht ihm in nichts nach, pflichtet ihm bei und sagt

Die ganze Geschichte der Metaphysik ist ja geprägt von der Sehnsucht nach der Arbeitslosigkeit, oder nennen wir es vorsichtiger: der Arbeitsfreiheit. Erst in der Neuzeit haben wir ein riesiges Gegenexperiment probiert. Da begriff sich der Mensch als zur Arbeit verdammt, inszenierte sich aber zugleich als Könner seiner eigenen Verdammnis und erschien so als jemand, der will, was er muss. [...]
Vergessen war jene uralte Anthropologie, die besagt, dass der Mensch erst dort beginnt, wo die Arbeit aufhört.
Peter Sloterdijk

Es lohnt sich, über diesen Gedanken der Arbeitsfreiheit mal nachzudenken. Weblogs werde ja aktuell als neuer, menschlicher Journalismus hiingestellt, voll am Puls der Zeit und so, vielleicht muss man da einer gewissen Verantwortung gerecht werden, und diese Themen mal ansprechen.
Und neue Modelle entwickeln. Robotersteuer. Tobin-Steuer. Steuer auf Produkte, EU-weit. Und dann Bürgergeld statt Sozialhilfe, schon in der Namensgebung mehr schlichte Gleichverteilung als Fürsorge und Unterstützung.
Es ist genug Geld da.
Der Wirtschaft geht es gut. Man muss das nur sehen. Dazu werde ich hier bald ein Projekt beginnen, das schon in den Startlöchern sitzt…

Alles wird neu!

18.09.2005 13:13
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Ich beobachte ja mit verständlicherweise großem Interesse die Entwicklung der Liebesethik. Mich würde auch sehr ein historischer Abriss dieser Entwicklung interessieren, aber da habe ich leider noch nichts gefunden.
Fest steht jedenfalls, dass es keine Wahrheit gibt, sondern nur Moden: Erst kommt die Ehe, dann die Liebe war vor 70, 80 Jahren ganz normal, heute ist es andersrum. Und natürlich gibt es solche Unterschiede auch im Kleineren.

Gut abzulesen sind jene kleinen Entwicklungen der Liebesmode bei Meinungsmachern. Unser Kanzler lebt seine vierte Ehe und zieht Kinder auf, die nicht seine eigenen sind. Der Bürgermeister der Hauptstadt ist schwul und macht wahrscheinlich SM. Dass das geht, zeigt eine größere Toleranz, als wir Deutsche (Hallo, österreichische Leser! Über euer Land weiß ich leider zu wenig!) uns selber zuschreiben würden, und es zeigt mir ein weiteres Mal, dass wir in einer Zeit leben, die ich mit “the great individualism” bezeichnen würde.
Jeder macht, was er will, jeder kehrt nur vor der eigenen Haustür.

Dass Sozialethik und Miteinander, und somit auch die Liebe, darunter leiden können, gefällt mir selbstverständlich nicht.
Im Großen und Ganzen finde ich das aber gut. Es gibt nur die eigene Welt. Außerhalb meines Ichs beginnt die Fremde. Verschmelzung ist nicht möglich. Wir sind unverbindbar getrennt.

Eine weitere meinungsbildende Gruppe sind Künstler, vor allem jene, die mit Texten arbeiten, also Literaten und Musiker.
Beim Frühstück hörte ich eben die neue Wir sind Helden-Scheibe; schon auf der ersten hat mich Denkmal einen 1A Song über Menschen auf Podesten, über die angebliche Ernsthaftigkeit von Beziehungen, und diesmal singen sie einmal über Zuhälter, aber das Lied versteh ich noch nicht, und dann über Trennung, und somit auch über den großen Individualismus, weil dann jeder seine eigenen Wege geht.

Geht auseinander!

Wollt ihr euch wieder verfluchen
Um euch doch wieder zu suchen
Wieder Kaffee trinkend,
Kuchen werfend
Traumreisen zu buchen
Wieder reißt ihr euch zusammen
Wieder reißt ihr euch zusammen
Wieder reißt ihr euch zusammen
Alle Haare einzeln raus
Geht auseinander!
Wir sind Helden, Geht auseinander

18.09.2005 12:56
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Vorgestern sah ich einen Katalog auf unserem Küchentisch. Irgendein Bücherdingens, so wie Bertelsmann oder Jokers, ich weiß nicht mehr. Jedenfalls stand da etwas drauf, das ich mir dann vor die Brust hielt, und es witzig fand.

So eine Art Resumee, ein weiteres “What freies Lieben is all about“. Man könnte glatt ein T-Shirt daraus machen:

Kein Club!

18.09.2005 2:02
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Das Gespräch in der Küche mit diversen, wechselnden Mitbewohnern und der ausgesprochen süßen Freundin des einen, die mich aber leider vor einiger Zeit im Gespräch mit ihm als hormongesteuert und überflirtig bezeichnet hat (hmpf), verlief sich leider etwas unglücklich.
Erst gab es ein Missverständnis zwischen mir und ihr, dann ein aufgedrücktes Thema, das nicht gut lief, und dann saß ich plötzlich ganz allein in der Küche…Naja. Aber vorher war es sehr interessant!

Wir redeten über eine neue Frau im Leben meines einen Mitbewohners.
“Bist du verliebt?” wurde er gefragt, weil er den Kuchen so schön herrichtete, und, bewusst pathetisch, antwortete er “Nein, ich liebe sie!”, um dann nachher deutlich zu machen “Nein, Quatsch. Aber verknallt bin ich schon.”.
Damit war dann auch die übliche Dreifaltigkeit genannt, mit der man gerne das beschreibt, was über Freundschaft, die sich in Bekanntschaften, Freunde und beste Freunde einteilen lässt, hinausgeht.
In Anlehnung an ein hervorragendes Chatgespräch vor einigen Tagen sagte ich dann, ich hätte diesen dreifachen Kippschalter nicht, ich hätte einen Dimmer.
Und im Rahmen solcher, sagen wir mal, passend gedimmten Zwischenmenschlichkeiten, sprach die ausgesprochen süße Freundin von etwas, was ein Freund von ihr mit seiner Exfreundin nun habe:

Eine “friendship with benefit“. Das gefällt mir sehr gut!

Das klingt doch einfach schön! Gerne als Fickbeziehung aufs Ficken reduziert, durch das Wort dann die Erotik auch gleich mit reduziert auf Rein-Raus, ist das doch eigentlich ne wunderbare Sache. Ich sehe ein, das mag oft nicht klappen, aber meine Erfahrungen mit Sex mit Freundinnen sind durchweg positiv. Und das dann positiv zu konnotieren als benefit gefällt mir sehr gut.

Klar, das ist auch wieder ein Label. Aber ich sehe irgendwie ein, wir brauchen Label. Ich war ja auch froh über das Label “Poly”, weil man erst mit nem Namen für die Schublade woanders fragen kann, ob die auch so ne Schublade hätten.

Ach, und noch zu den friendships with benefit, wenn wir schon beim Labeln sind: Die bleiben meiner Meinung nach auch danach noch Freundschaften. Was für mich sehr deutlich zeigt, dass die Unterscheidung von dem einen Tripel (Bekannte, Freunde, beste Freunde) und dem anderen Tripel (verknallt, verliebt, geliebt) nicht anhand des Sex erfolgen kann. Und wenn ich verliebt bin, wir aber keinen Sex haben (Entfernung, Streit, Herpes, was auch immer), würde man wohl kaum denken, dass sich da das Label ändern muss.

Ich jedenfalls finde den Gedanken von neuen (hübschen) Labels wie “frienship with benefit” super, auch wenn das Ziel ist, dass ich einzigartige Labels vergebe, die zu erklären dann eben ein bisschen dauert.
Statt “Das hier ist eine gute Freundin” oder “Das hier ist meine neue Flamme” halt
“Das hier ist Marie. Wir mögen uns sehr, telefonieren circa 3 mal die Woche, berühren uns gern und haben uns gestern das erste Mal geküsst. Es war sehr schön.”

17.09.2005 0:52
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Ich habe eine Sache mal grob vorprogrammiert, die mir seit einigen Tagen im Kopf rumspukt, und wollte bitten, dass DU dir das mal anschaust.
Naja, ich dachte, hier im Blog erreich ich zwei, drei Leute, die Spaß an sowas haben könnten.




(Beta-Version)

Erklärt sich eigentlich von alleine, noch klappt der Kram mit der Homepage nicht (gespeichert wird das trotzdem) – probiert mal bitte ein bisschen.
Der Name stammt übrigens von einem netten Versprecher von 3und20. Ich weiß nicht mehr genau, worum es ging, aber das Wort “Kitschtiger” hat es mir angetan gehabt…

Für Kommentare wäre ich sehr dankbar!

16.09.2005 21:07
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Die Systematische Desensibilisierung nach Wolpe ist ein Konfrontationsverfahren in sensu, und wird bei vielen Angststörungen eingesetzt.
Anders als bei “in vivo”-Verfahren sucht man die angstauslösenden Situationen nicht auf (man steigt also nicht auf den Turm), sondern stellt sie sich während einer Entspannungsübung vor.
Dafür arbeitet man zunächst eine Angsthierarchie aus. In 10er-Schritten geht man dann im Geiste von Situation zu Situation und entspannt sich zwischendrin, weil sich Angst und Entspannung nicht gut vertragen.
Wenn man bei einer Situation Angst erlebt, bricht man die Vorstellung dieser Situation ab und geht zurück zur letzten angstfreien Situation. Über kurz oder lang kommt man immer höher auf der persönlichen Angsthierarchie, und “in vivo”-Maßnahmen sind denkbar. Die können auch hierarchisch ablaufen, zum Beispiel Hund im Nachbarzimmer hören, Hund hinterm Zaun sehen, kleiner Hund, dann großer Hund und so weiter.

Im soeben beendeten und sehr schönen Gespräch mit Powergirl, die ja im Ausland ist, kam ich auf die Idee einer Eifersuchtshierarchie. Die könnte man dann auch durchlaufen, sich zwischendrin entspannen und so lernen, mit seiner (meist ja, ebenso wie die Angst, irrationalen) Eifersucht umzugehen.
Mal ein Beispiel:

00 – (Ruhebild, sollte nicht direkt mit dem Thema zu tun haben). Ich liege in der Badewanne und bin ganz ruhig.

10 – Ich sehe, wie meine Freundin bei einer Feier mit Freunden mit einem anderen Mann spricht.
20 – Ich sehe, wie meine Freundin auf einer großen Feier mit einem anderen Mann spricht.
30 – Der Mann ist gutaussehend.
40 – Meine Freundin bietet einem anderen Mann einen Schluck aus ihrer Colaflasche an.
50 – Meine Freundin unterhält sich angeregt mit einem anderen Mann und sie lachen zusammen.
60 – Wie 50, aber die Freundin berührt den Mann an der Hand, wenn sie lacht.

70 – Meine Freundin hält die Hand eines anderen Mannes, mit dem sie befreundet ist, und den ich kenne.
80 – Meine Freundin hält die Hand eines anderen Mannes, den ich nicht kenne.
90 – Meine Freundin gibt einem anderen Mann, den ich nicht kenne, ein Küsschen auf die Wange.
100 – Meine Freundin gibt einem anderen Mann, den ich nicht kenne, einen Kuss auf den Mund.

Das Beispiel würde in der tatsächlichen Praxis noch eingehend darauf geprüft, ob die Abstände wirklich gleich sind. Der Sprung von 60 zu 70 ist möglicherweise zu groß, da müsste man dann individuell schauen.
Grundsätzlich aber halte ich Eifersucht für genau so störend und genau so irrational wie Angst, und ich halte beides für ähnlich gut therapierbar.
Nur leider gibt es bei Angst eben auch den sozialen Druck, dass man sich davon befreit – diese Motivation bei Eifersucht herzustellen ist schwierig. Besonders in einem Paar, wo die eine Partei sicher großes Interesse daran hätte, dass die andere nicht mehr eifersüchtig ist, aber ob die das dann auch so sieht…?

15.09.2005 18:30
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Na toll. Ich bin jetzt bei Lycos Platz 1 für den Suchbegriff “Freies Ficken“. Juchu.
Apropos: Bei Yahoo bin ich immerhin für “Freies Dating” auf Platz 1. Das ist ganz nett.
Und zwei Leute fanden über “bialf” hierher, und immerhin eine Person über “polyamory Kinder“.
Interessante Loganalysen… witzig, witzig.

Kaum ist man online, kommt man zu nix mehr…*seufz*

15.09.2005 16:34
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Haha! Der Mitbewohner, der sowas können könnte, konnte es wirklich können! Jetzt bin ich wieder online.
Puh.
Zum Glück konnte ich ja zwischendurch in der Uni ins Netz, aber es war trotzdem haarig.
Das hier fühlt sich guut an.