In der ROTEN Ecke: Das Detachment!! In der BLAUEN Ecke: Menschen!!!
*jubel*
Was für ein Kampf.
Ich lerne für meine letzte Diplomprüfung, und ich lerne Störungen, und lese über Depressionen, Schizophrenie und Persönlichkeitsstörungen.
Das sogenannte “Medizinstudenten-Syndrom” besteht darin, dass Medizinstudenten immer glauben, die gerade an der Uni behandelte Krankheit zu haben, oder jemanden in nächster Nähe zu kennen, der sie hat.
Davor ist man als Psychologiestudent wohl auch nicht gefeit.
Gerade habe ich sehr häufig Gefühle von Deindividualisierung und Derealisation, das, was einige Schizophrene auch haben: Das Gefühl, sich selbst beobachten zu können, nicht wirklich eine Innenperspektive zum eigenen Handeln zu haben.
Ich schreibe Blogeinträge und finde sie langweilig, ich mache was mit Menschen, und schaue mir selbst zu, wie ich mich so schlage.
Ich bin detached von mir selber.
Das führt dazu (gemeinsam mit nervigen Szenen mit Powergirl (grad hab ich mich verschrieben und “Posergirl” geschrieben… Hallo Sigmund!)), dass ich schlechte Laune hatte, heute übern Tag, aber zum Glück wohne ich in einer Stadt, die groß genug ist, viele Leute zu beinhalten, aber klein genug, dass man sich auch mal trifft.
Und so traf ich erst eine Bekannte, mit der mich nicht so viel verbindet, nicht mehr, fast leider.
Dann, in der Bar wo ich eigentlich nur Kaffee kaufen wollte, und kaum zu hoffen wagte, dass eine Freundin von mir, die dort arbeitet, auch heute dort arbeitet, doch diese Freundin, nebenher noch ihre Kollegin, die (so wie ich) ne Weile in Italien war, und dann ging es gleich besser.
Italienisch reden, mit der Freundin über den Rollentausch sprechen (sonst hat sie schlechte Laune und ich heitere sie auf – sie ist leicht zyklothym, würde ich nach Lektüre meiner Störungsbilder sagen), das ist schon ganz gut.
Und dann traf ich, mit leckeren Kaffeebohnen in der Tasche und Cappuccino im Bauch, eine weitere Freundin auf dem Weg zur Bahn.
Und dann ging’s schon wieder.
Das alles hängt eng mit dieser Steppenwölferei zu tun, zu der ich mich oft hingezogen fühle, und mahnt deutlich, die Unabhängigkeit nicht zu weit zu treiben.
Menschen machen zwar manchmal traurig, so wie Posergirl (So!), aber auch glücklich, so wie M., B. und die Kollegin und J.
Memo an mich: Menschen sind gut. Menschen machen gesund.