Monatsarchive: Januar 2006

09.01.2006 14:40
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Berlin, Berlin

Es ist nicht wirklich neu, aber es verdient Erwähnung. In der dritten Staffel von “Berlin, Berlin”, Folge 49 (Nimm 2) fährt Lolle zweigleisig – Da sie sich weder gegen Alex, ihren Freund, mit dem sie zusammenziehen will, entscheiden kann, noch gegen Sven, ihren Cousin, mit dem sie jetzt zusammenwohnt, und die sie beide liebt, fahren sie zusammen ins Grüne.

Um die Gefühle klarzukriegen.

Zwar gilt in den besagten Folgen (47 – 49) die monogame Norm, und sowohl Alex wie Sven fordern eine Entscheidung, aber gleichzeitig ist sehr deutlich, dass Lolle beide liebt. Die Fähigkeit, mehrere Menschen zu lieben, wird also erstmal anerkannt.
Zudem versuchen sich die drei in der Tat an einer Beziehung zu dritt… das Ganze geht schief, und leider zieht Lolle schlussendlich das Resümee, dass sie eher egoistisch war und nicht an die anderen gedacht hat.

Dennoch ist das mal wieder ein Zeichen für mich, dass Polyamory und alles was da so dranhängt immer mehr Thema wird.
Und ich meine, hey, Zielgruppe für Berlin, Berlin sind schon ungefähr 16-jährige, würde ich sagen. Da geht noch was.

08.01.2006 19:38
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Ich stöberte gerade in alten Beiträgen, weil ich etwas suchte, und fand einen, in dem ich über Marveille und Powergirl schreibe, dass alles super wäre und das Gefühl so schön und überhaupt:

Ich wünsche mir insgesamt so sehr, dass das Gefühl, dass ich jetzt gerade habe, weitergeht…dass ich es mir weiter erlaube, einfach verliebt zu sein, auch die Ungewissheiten zu ertragen, und dass ich beiden das Gefühl vermitteln kann, was ich jeweils für sie habe, dass das unabhängig voneinander ist und wunderschön.

Memo an mich: Die eigenen Wünsche mehr in die Hand nehmen.

08.01.2006 19:31
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Hossa! Bettgeflüster bloggt wieder, nachdem er letztes Jahr alles dicht gemacht hatte.
Quality male sexblog.
Das gibt’s nicht oft, nicht umsonst hat der Gute so viele Hits.
Zudem lässt er sich gern auch mal auf, ich sag mal, ortsfremde Diskussionen ein, und versucht aufrichtig die Dinge zu verstehen, die er eigentlich seltsam findet. Polyamory gehört, glaube ich, dazu.

Das finde ich ziemlich integer von ihm, und überhaupt ist er lesenswert, deswegen wollte ich Bescheid sagen, obwohl er, wie gesagt, mit Poly-Themen selber nichts zu tun hat, und mit dem Lieben hauptsächlich auch nur im körperlichen Bereich.

08.01.2006 18:45
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Im Interview striffen wir noch ein weiteres interessantes Thema.
Der Interviewer spielte ein Assoziationsspiel mit mir, was ganz humorig war, und sagte also Worte, auf die ich dann meine spontanen Einfälle sagen sollte.

Unter anderem sagte er “Kontrolle”, und ich kam ins Sinnieren, und weil wir vorher das Stichwort “Politik” hatten, dachte ich an Staatliche, und dabei dann an Thomas Hobbes, von dem ich wenig weiß, dieses Wenige mir aber gefällt. Im Rahmen der Osthoff-Entführung wurde der gelegentlich erwähnt, denn Hobbes sagt (so ich das richtig verstanden habe) folgendes:

Der Bürger verdient sich die Fürsorge des Staates durch seinen Gehorsam. Der Staat wiederum verdient sich das Gehorsam der Bürger durch die angebotene Fürsorge.

Im Klartext: Wenn der Staat einem keine Straßen bauen und kein ALG 2 zahlen würde, dann hätte er das Recht verwirkt, irgendwas von einem zu fordern. Zum Beispiel, dass man Arbeit sucht oder das Land verteidigt.

Weil das Interview aber nun um mein Blog und somit ums Lieben ging, schwonk ich um zu jenen Themenfeldern, sagte dann irgendwas anderes, bezog aber vor allem mal diese Hobbes’schen Thesen auf Beziehungen.

Ich verdiene die Fürsorge meines Partners nur durch meinen Gehorsam. Oder, weil Gehorsam so hart klingt, durch meine exklusive Entscheidung für diesen Partner, für mein Einhalten der monogamen Norm. Das darf mein Partner von mir verlangen, solange er sich fürsorglich verhält.

Ich bin ihr treu, weil sie mich liebt.
Sie liebt mich, weil ich ihr treu bin.

Das finde ich eine interessante Anwendung (übrigens mal wieder der Vertragsgedanke…), denn obiger Satz ist ganz schön nah dran an monogamen Konzepten, wie ich finden muss.
Wenn man in der Wikipedia mal liest, was Hobbes Alternative dazu ist (auf Staatsebene), nämlich der sogenannte “Naturzustand”, dann muss man sagen: Sind nicht die schlechtesten Konzepte.

Es herrscht Anarchie; die Menschen führen – in Hobbes pessimistischem Weltbild – einen “Krieg aller gegen alle” (bellum omnium contra omnes), in dem “der Mensch dem Menschen Wolf ist” (homo homini lupus est).
Wikipedia, Leviathan (Thomas Hobbes)

Tja. Aber Hobbes benennt auch exakt das, was mich an der scheinbaren Lösung von Gehorsam und Fürsorge, ergo von Treue und Liebe so stört:

Der Preis dieses übermächtigen Staates ist die Freiheit, die es bis auf wenige Ausnahmen in Hobbes Abhandlung nicht mehr gibt. Sie wird dem Streben nach Sicherheit geopfert. Triebfeder der Staatsbildung ist nicht mehr – wie etwa noch bei Aristoteles – die „eudaimonia“, das „gute Leben“, sondern vielmehr das „nackte Überleben“, dem Entrinnen der im Naturzustand begründeten Gefahren.
Wikipedia, Leviathan (Thomas Hobbes)

Oh, wie passend… Die Analogie gefällt mir… Das nackte Überleben, koste es was es wolle. Die Freiheit wird der Sicherheit geopfert. Hallo Herr Schily… Hallo Monogamie.

Und die “Im Naturzustand begründeten Gefahren” finde ich in der Tat nicht schlecht benannt, denn genau in so einen Dschungel will ich ja am liebsten.

08.01.2006 18:28
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Sauwitzig… Ich wurde gerade gut anderthalb Stunden interviewt. Und, wie schon zum Jahreswechsel gemerkt, sind mir die Konzepte mittlerweile viel klarer.

Nach wie vor viel unklarer ist mein Verhältnis zum Blog, und ergo auch zu euch Lesenden. Lest ihr mein Tagebuch? Schreibe ich euch Geschichten? Seid ihr voyeuristisch und ich ein Exhibitionist?
Die Antwort ist natürlich klar, sie ist die Antwort, die man im Psychologiestudium ständig hört und irgendwann ständig sagt: Ein bisschen von allem.

Aber die Antwort ist natürlich feige. Das Ganze wird ohnehin nochmal komplexer, weil hier sowohl völlig Fremde wie Freunde und Geliebte von mir hier mitlesen, sodass ich einen schmalen Weg gehe zwischen Aufrichtigkeit und Datenschutz, zwischen Authentizität und Stil.

Das war schön, das nochmal zu reflektieren.

Apropos: Das wurde mir auch nochmal klarer im Interview, dass auch Polyamory im ersten Schritt im Grunde nur eine Option zum Reflektieren ist, dass es zunächst mal ein sehr kognitiver Prozess ist. Man wirft die Axiome, die für die Liebe so gelten, einmal um, und fühlt erst dann nochmal hin.
Man kann nur eine Person lieben? *rumms*
- Okay, was fühl ich jetzt?
Man hat entweder ne Beziehung oder ne Freundschaft? *rumms*
- Okay, was bist du für mich?

Das ist interessant, weil ich in der Tat jetzt am zweiten Schritt bin, namentlich das Leben, die Praxis, und naturgemäß hier ebenso Fehler mache wie beim ersten Schritt.
Beim Axiomeschmeißen fühlte ich mich eine Weile elitär, dachte, ich hätte Wahrheit gefunden und habe mich isoliert. Das hab ich jetzt weitgehend im Griff.
Und nun, beim Leben, kommen die Erwartungen, wie das nun zu sein hat, ich fühle noch nicht ausreichend hin, was genau da ist, sondern habe schlicht neue Normen.

Gute Erkenntnis…

08.01.2006 0:28
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Ich glaube ich bin nicht besonders gut in diesen ganzen Beziehungssachen.
Das mag jetzt enttäuschend klingen, immerhin hab ich seit über einem Jahr ein Blog zu dem Thema, da liegt ein gewisses Expertenselbstbild irgendwie nahe (auch wenn das alles ganz gefährlich ist, aber ganz gefährlich), aber irgendwie läuft das immer gleich:

Alles ist super, es wird ernst, ich werde komisch.

Immer. Weil nämlich, und das ist ganz perfide, weil ich um die Scheiße an der Sache weiß, weil nämlich Erwartungen angehen in mir. Eigentlich weiß ich ne Menge über Erwartungen, weiß allem anderen voran, dass sie gemeine Halunken sind, so Leute, die ungeladen auf ne Party kommen und einfach. Nicht. Wieder. Gehen!

Solche Leute sind die Erwartungen. Und hässlich noch dazu.

Letztens traf ich eine, die gab sich erst gar nicht zu erkennen. Es war in Powergirls Augenblicksheimat, in der ich sie besuchte, und am zweiten Tag arbeitete sie, das war klar, und ich wartete den ganzen Tag auf sie.
Rational war alles logisch (witziger Satz…). Ich fahr hin, wir haben den Abend, ich warte den ganzen Tag, wir haben noch nen Abend. Ihr ging es nicht so gut.
Ich merkte nur, wie ich immer missmutiger wurde über den besagten Tag. Ich hatte was zum Lesen für die Diplomarbeit dabei, und doch, und doch… Missmut.
Irgendwann kam Powergirl wieder, und ich war missmutig, das merkte sie, und ich berichtete, dass ich eben missmutig sei, täte mir leid, aber irgendwie könne das ja auch mal sein.
Powergirl hat aber (völlig zu Recht) auf etwas Anderes in diesen Aussagen reagiert: Auf die Erwartung. Denn der Erwartung hab ich, ohne es zu merken, die ganze Zeit in die Hackfresse geschaut, und daher wurde ich missmutig. Oder nein, eigentlich wurde ich sogar missmutig, weil die Erwartung gesagt hat: “Komm, setz dich mal neben mich und schau dir die Situation hier genau an. Fällt dir was auf? Stimmt, irgendwas ist doch doof, oder? Müsste es nicht eigentlich…”

Da hätte ich es merken sollen. Der Konjunktiv und das Modalverb “müssen”. Was sollte es anderes sein als eine Erwartung? Überhaupt, müssen als Hauptverb, allein die Rolle des Zwangs darin should have given it away.

Mit Marveille gab es dich auch. Da hatte die Erwartung einen geschmeidigen Körper und sagte “Na, erinnerst du dich? Ja, leg dich zu mir, genau. Müsste man das nicht viel öfter haben?”

Boing. Schon wieder.
Fickende Scheiße, immer die gleichen Fallen. Ob das noch genauso geht, wenn ich 50 bin? Wird man die kleinen Kacker irgendwann mal los?

Und jetzt bin ich wieder am ackern, meine Erwartungen abzuhängen, ihren hässlichen Visagen in ihren hässlichen roten Peugeots davonzulaufen, und das ist mühsam… Ach je…

05.01.2006 13:31
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Mein Selbstverständnis hat sich irgendwie geändert, was das freie Lieben und Polyamory angeht.
Ohne es bewusst entschieden zu haben, stehe ich viel mehr dazu, ist es viel mehr eine Sache, von der ich erwarte, dass Leute sie halt schlucken, weniger eine Sache, bei der ich überlege, wie ich sie in angenehme Häppchen aufbereite.

Auf einer Zugfahrt vorgestern sprach ich mit einer freundlichen Tänzerin, und da ich auf dem Rückweg von Powergirl war, die ich besucht hatte, erzählte ich ein bisschen von der Situation, auch von unserer Vergangenheit, in der es ja immer ihren Freund hab.
“Ah, verstehe”, sagte die Tänzerin, aber ich bezweifelte das und sagte “Nein, nein, weißt du, ich bin Poly”, und erklärte es in kurzen Worten, “dass sie einen Freund hat ist mir gleich. Eigentlich finde ich es sogar gut, weil die beiden sich lieben und ich ohnehin lieber Secondary wäre”. Das fand sie seltsam (“For a traintalk”, sagte sie – wir haben 3 Sprachen miteinander gesprochen, was übrigens ganz schön cool war).

Und auf die Nachfrage eines Jungen (der sowohl der Freund einer Freundin einer Freundin wie auch der Freund eines Freundes ist), ob er mich interviewen dürfe, für eine Journalistenschulenbewerbung, er habe gehört ich blogge, habe ich nach ungewöhnlich kurzem Zögern den Link zum Blog in die Mail gepackt.

Schönen guten Tag, das bin ich. This is the new Selbstverständnis.

Ich habe mir aus den USA meinen ersten Playboy bestellt! Der Grund dafür war ziemlich profan.
Es gibt jetzt, das hatte ich in Freiburg gesehen, ein Playboy-Buch, irgendein Jubiläum, genaues weiß ich nicht, und ich stöberte ein wenig in diesem Buch.

Das ist nicht unhumorig, weil es den Playboy ganz schön lange gibt, und das Buch lag aufgeschlagen irgendwo in den Siebzigern. Da war das Schönheitsideal doch noch ein anderes – nicht gänzlich, aber es gibt nette Unterschiede. Die Frisuren, ganz vorn, unrasierte Schamhaare, solche Sachen.

Jedenfalls fiel mein Blick auf ein Bild des mittlerweile verstorbenen Playboy-Photographen Richard Fegley, das mir sehr gefiel, und weswegen ich mir die Ausgabe Dezember 1972 bestellt habe.

Richard Fegley

Ganz schön! Zu sehen ist nur ein Teil des Bildes, das Ganze geht über ne Doppelseite – überall Leiber, die für mein Empfinden gar nicht besonders sexuell wirken, sondern vielmehr zärtlich. Schon lustvoll, aber eher cozy als hot.

Gefällt mir sehr.
Ich habe dann mal in den Artikel zum Bild reingelesen, und auch der ist ganz interessant: Dan Greenburg wird von seinem Editor gebeten, auf eine Orgie zu fahren und darüber zu schreiben.
Und Dan Greenburg ist ziemlich schüchtern, schreibt aber dafür ganz schön witzig. Ich werde deutlich weniger grinsen, wenn ich in Zukunft den Satz höre “Ja, klar hab ich Playboys, aber nur wegen der Artikel!”. Der war wirklich witzig.

Interessant daran sind einige Äußerungen von Interviewten bei dieser Orgie (die nichts anderes ist als ein Swingerclub, aber nur stellenweise so benannt wird) sowie einige Randkommentare:

The feeling is that members should be free to have one primary intimate love-sex relationship and a number of secondary ones, that the secondary ones won’t detract from the primary one but will make it even better

[Die Idee ist, dass Mitglieder eine primäre intime Liebes-Sex-Beziehung und einige sekundäre haben können sollte, dass die Sekundärbeziehungen der Primärbeziehung nichts wegnehmen sondern sie sogar besser machen]

Hu! Ich dachte Polyamory hätte sich in den 90ern rauskristallisiert. Das hier ist mal genau das gleiche Gedankengut. Und auch das weniger hierarchische Modell kommt vor. Herr Greenburg sucht Kontakte, um zu einer Orgie zu finden, hat aber wenig Glück:

He [der Kontakt] used to be very into the orgy thing, but no longer. He says he’s settled down to a fairly meaningful relationship with two chicks he really digs.

[Er (der Kontakt) stand eine Zeitlang sehr auf diese Orgiensache, aber jetzt nicht mehr. Er sagt er hat sich jetzt auf was Ernsthaftes eingelassen mit zwei Mädels auf die er ziemlich steht.]

Da schwingt zwar ein bisschen Astonishment mit, aber dieses V wird mal relativ locker erwähnt – Cool! Der Playboy ist ganz schön modern. Das ist mir im Übrigen auch aufgefallen, als es eine kleine homoerotische Verwechslung gibt und der Autor den Arm eines anderen Mannes knutscht. Läuft ja scheinbar alles sehr locker.

Dennoch ist deutlich, dass Polyamory damals (wie ja auch heute noch) nicht wirklich anerkannt war. Sehr aufschlussreich ist in dem Zusammenhang der Wortwechsel zwischen Dan Greenburg und einem Swinger (von denen sich ja manche Polys auch sehr bewusst distanzieren, aber darüber lässt sich trefflich streiten), in dem er den Swinger fragt:

“How do you feel when you know that your wife has had sex with another man?”
“Just great,” he says. “Matter of fact, I’m never so turned on to her as when she’s just got done making it with another guy”
“So do you sometimes just make love to her right then and there?”
“Oh, no,” says Freddie, as if explaining to a very small child that we do not make ca-ca in our pants.
“Why not?”
“Well, sir, we tend to frown on that sort of thing around here”

["Wie fühlt sich das an, wenn Ihre Frau gerade Sex mit jemand anders hatte?"
"Super", sagt er, "eigentlich bin ich nie so scharf auf sie wie in den Momenten, wo sie gerade mit jemand anderem geschlafen hat."
"Also haben Sie dann manchmal direkt danach Sex miteinander?"
"Nein, nein", antwortet er, als würde er einem kleinen Kind erklären, dass man sein A-A nicht in die Hose macht.
"Wieso nicht?"
"Naja, das sehen wir hier nicht so gern"]

Mit seiner eigenen Frau zu schlafen bei einem Swing wird also nicht gern gesehen. Unter anderem…

I ask Freddie what other types of things they tend to frown on at these shindigs.
“Well, we tend to frown on things like… oh, like more than two people making it with one another at the same time… on people watching other people while they’re making it… We tend to frown on people who come here without partners… We frown on homosexuality…

[Ich frage ihn, was sonst noch so nicht so gern gesehen wird.
"Naja, wir sehen nicht so gern... tja, wenn mehr als zwei Leute es miteinander tun... wenn Leute zuschauen während andere es tun... wenn Leute ohne Partner herkommen... Homosexualität".]

All das ist schon sehr aufschlussreich. Ganz schön spießige Swinger. Aber der Höhepunkt kommt zum Schluss, wie sich das halt gehört.

And we very definitely frown on somebody seeing somebody on the outside that they’ve met at one of our parties.”
“Why is that,” I ask, but I think I already know.
“Because,” says Freddie, “that’s adultery.”

["Und auf jeden Fall sehen wir es nicht gern, wenn jemand sich mit wem im Privatleben trifft, den er oder sie auf einer der Parties kennengelernt hat."
"Warum?", frage ich, aber ich glaube die Antwort zu kennen.
"Weil", sagt Freddie, "das Ehebruch ist."]

Verrückt.

04.01.2006 12:33
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There once was a fellow from Limes,
who married three wives at a time.
When asked “Why a third?”,
he said “One’s absurd,
and bigamy, sir, is a crime!”.

01.01.2006 1:28
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Gleich ist das Jahr um.
Mein Verhältnis zu Silvester, ich deutete das an, ist deutlich gespalten. Einerseits macht mich dieser ganze Rummel völlig kirre, und wenn ich dann Mitte Oktober gefragt werde, was ich zu Silvester mache, würde ich die folgenden 75 Tage am liebsten übersprungen wissen.
Andererseits ist mir diese Nacht aber schon auch wichtig, und ich war eben wegen jener großen Erwartungen an vielen Silvesterabenden sehr unzufrieden.

Silvester 99, zum “Jahrtausendwechsel” war ich in Berlin. Das Modell “Riesenparty” sagte mir nicht zu, um 1:30 wollte ich ins Bett, und alle Welt schrie “Was? Aber es ist doch Silvester! Das Millennium, Mann!”.

Einen der drei folgenden Jahreswechsel verbrachte ich mit der Wahlschwester, das war ziemlich gut und ist nach wie vor mein Referenzsilvester. An die anderen beiden habe ich leider keine Erinnerung mehr… komisch (bevor jemand fragt: Nein, kann nicht sein, ich bin Antialkoholiker).

Vor 2 Jahren jedenfalls bin ich um halb 11 ins Bett gegangen, weil mir das alles zu scheiße war.

Letztes Jahr war ich auf einer eigentlich sehr netten kleinen Gesellschaft, aber selbst da wurde es mir dann zu trubelig, und ich hab mich in den Wald verzogen, so um 1. Das gefiel mir sogar ganz gut, ich im Wald auf dem Hügel, und unter mir die Stadt voller Leute, die Silvester ganz anders begehen als ich, deren durchschnittlicher Blutalkoholgehalt in Promill sich die nächsten Stunden der Uhrzeit annähern würde, alles Leute also, wegen derer ich Silvester nicht mochte. Ja, das ist grob, ich weiß.

Ihr merkt schon… das ist alles nicht so geil. Dazu kommt, dass die Silvesterfeiern vor den besagten in meiner Schulzeit lagen, und ich kann mich an keine erinnern, auf denen nicht irgendwann jemand geweint hat. Silvester und ich sind keine Freunde.
Was mir in den trubeligen Jahren fehlte, war immer die Besinnlichkeit.
Was mir fehlte, als ich vor 12 schlafen ging, war mein aktives Teilnahmen am Jahreswechsel. Das war zwar nichtmal mein schlechtestes Silvester, aber so richtig super hat sich das auch nicht angefühlt.

Dieses Jahr habe ich den kompletten Nachmittag und Abend damit zugebracht, einen Jahresrückblick zu schreiben, das hat mir sehr viel Freude gemacht. Ich habe über die Menschen nachgedacht, die mir 2005 etwas bedeutet haben, oder die mich nur bewegt haben, die in irgendeiner Form wichtig waren, und ich habe über mich selbst nachgedacht, auch über das Blog und über Polyamory, über so Sachen eben, die man an Silvester dann so denken kann.
Ich möchte kurz sagen: 2005 war geil. Allein, dass ich Polyamory entdeckt habe, hat mal unheimlich viel mit mir gemacht (na sowas, er hat ja auch ein Themenblog zu dem ganzen Kram…). Mein Wunsch, durch das Blog mehr Klarheit über das freie Lieben zu bekommen, ist mehr als wahr geworden. Super Jahr.

Und natürlich habe ich auch über 2006 nachgedacht. Ansatzweise. Ich werd ja nun Therapeut, da werd ich den Teufel tun und mir nicht erfüllbare Ziele setzen oder den Druck künstlich erhöhen, aber es gibt ein paar Sachen, die ich versuchen will.

Französisch zu lernen sollte in jedem Fall drin sein. Vielleicht nicht gleich fließend, aber so ein bisschen.
Und die Diplomarbeit will ich in 2006 komplett fertig haben. 2007 will ich mit dem Laden da nichts mehr zu tun haben.

Alles Weitere betrifft Menschen, und da werde ich nicht durch das Aussprechen von Wünschen Realitäten schaffen, die sich dann als nicht möglich rausstellen.

Dieses Silvester war ein gutes Silvester. Ich schau mir gleich noch vom Küchenfenster an, was die Menschen draußen so machen, putz mir dann die Zähne und geh ins Bett.
Euch allen, die ihr hier lest:
Alles Liebe. Liebeliebeliebe. Darum geht’s doch.