Manchmal ist sie ja doch verlockend, die Vorstellung von der einen Person, die immer da ist…
Irgendwie ist es bei mir grad alles ein bisschen viel – ich kreig’s noch hin, aber es drückt. Auto verkaufen, Dipliomarbeitsthema finden, letzte Prüfung machen, mit der Band nach Hamburg gehen, meine Freundschaften pflegen. Alles gut und wichtig, aber auch viel.
Und dann wurde ich gestern und heute nach der Arbeit (nach der ich mir vorgenommen habe, abzuschalten) jeweils nochmal in meine Therapeutenrolle geschubst.
Das war beide Male okay, ich glaube ich konnte auch beide Male etwas helfen, aber es hat es mir sehr schwer gemacht, für den Tag abzuschalten.
Und da hat mich doch heute kurz die Vorstellung sehr gelockt, heute Nacht bei jemandem ins Bett zu krabbeln, mir über den Kopf streicheln zu lassen und zu wissen, dass eigentlich doch alles gut ist.
Aber gleichzeitig glaub ich nicht mehr dran… das ist so, als fände man es ungeheuer beruhigend und schön, an Gott zu glauben, aber man glaubt einfach nicht dran. Hilft nichts.
Denn es ändert ja in Wirklichkeit nichts an den Themen, wenn mich jemand streichelt, ich ein bisschen anbucken kann, sondern nur an meiner Beschäftigung mit dem Thema, für jenen Abend.
Trost ist immer nur Kredit.
Und weil ich daran glaube, dass jeder sein eigenes Leben (und nur seines) leben kann, muss (und will) ich halt alleine klarkommen. Will mich darüber freuen, wenn mich jemand streichelt, wenn ich jemanden streichel, aber will es nicht brauchen, will ungern öfter das Gefühl haben, dass ich es ohne eine Schulter zum dranlehnen oder einen Bauch zum drauflegen irgendwie nicht durchstehe. Denn ob Bauch oder nicht, die Gedanken sind und bleiben in meinem Kopf.
Tjaja.
Warum heißt der post, wie er heißt? Weil da etwas ruft, was mit dem Herzen nichts zu tun hat, sondern nur mit der Angst. Und das Herz hat keine Angst, die Angst ist immer im Kopf.