Monatsarchive: Dezember 2005

27.12.2005 14:57
0 Kommentare »
Allgemein

Meine Diplomarbeitsrecherche fördert interessante Theorien zutage. Manch einer wird das zu theoretisch sein, aber ich find’s doch ganz schön, ein bisschen Handwerkszeug des Verstehens zu kriegen:

Intimacy forms the common center of loving relationships. It refers to those emotions in a relationship that promote closeness and exchange.
Passion manifests itself in the psychological and physiological arousal that may motivate interactions in romantic relationships. Passion and Intimacy may not necessarily covary in a positive manner. For example, it is possible for a couple to be highly passionate but not overly intimate or vice versa.
Finally, commitment consists of both the short-term decision that the couple loves one another as well as the long-term decision to maintain the romantic relationship.”
Aus Lessin et al. (2005), Five Ways of Assessing Relationship Satisfaction über Sternbergs Theorie (a triangular theory of love).

Da werd ich doch morgen gleich mal den Originaltext von Sternberg kopieren gehen.

Lessin, A.S. et al. (2005), Five Ways of Assessing Relationship Satisfaction. The familiy journal: Counseling and Therapy for Couples and Families, Vol.13, Nr.4, 491-495.
Sternberg, R.J. (1986), A triangular theory of love. Psychological Review, 93(2), 119-135.

26.12.2005 20:12
0 Kommentare »
Allgemein

Ich habe mir die Tarotlegung von Silvester vor einem Jahr nochmal angeschaut, in der es um meinen Weg bezüglich des freien Liebens ging:

Tarotlegung von Silvester 04
Der Hüter der Schwelle war der König der Münzen: Bodenständigkeit, Nüchternheit. Also musste ich erstmal ruhig und sachlich sein. Dazu passt gut meine sehr kognitive Herangehensweise – erstmal Fakten sammeln.

Hilfreich war dann der König der Stäbe: Neues Selbstbewusstsein mit der Gefahr des Egoismus. Auch das finde ich rückblickend wieder, einerseits eine gewisse Überzeugung, “Recht” zu haben, andererseits sehr deutlich in Hinblick auf die Süße aus Italien, mit der ich recht ruppig gebrochen habe.

Dieser Egoismus war dann wohl der Beginn einer eher schwierigen Phase, die nächsten 2 Karten sind tendenziell nicht so schön. Offenkundig waren beide Phasen aber wohl wichtig, sonst würden sie nicht in diesem Spiel aufgetaucht sein.
Zuerst die 9 Stäbe, Trotz und Bedenken, wo es nichts zu sorgen gibt,, auf der Durchhalte-Position (Mars). Vielleicht musste ich erst Kraft sammeln, indem ich ein bisschen zickig wurde mit dem Konzept, musste mich erst ein wenig immunisieren.
Und dann auf der Venus-Position, Symbol für erfreuliche Erfahrungen und Begegnungen: Lippenbekenntnisse, blasse Gefühle. Meine Güte, mein Weg zum freien Lieben ist aber nicht so schön… Ich glaube, das war eine Zeit, in der ich zwar gesagt habe, dass ja jeder selber wissen müsste, aber letztlich die “Monos” eher belächelt oder bemitleidet habe.

Aber dann: Auf der Merkur-Position, wichtiges gedankliches Konzept: Die Kraft. Initiative, Begeisterung, Leidenschaft. Das ist die Entdeckung des Wortes und des Konzepts Polyamory, was mir in der Tat einiges an Kraft gegeben hat.

Als Ergebnis dieser ganzen Entwicklung wurde mir der Magier geweissagt: Und in der Tat ist das ganze Zeug jetzt Teil von mir, habe ich viel verstanden und habe mich jetzt selbst in der Hand. Die Angelegenheit ist gemeistert.
Und was kommt von außen? Die Liebenden… in der Tat. Zum Jahresende veränderte sich viel bei Powergirl und Marveille.

Super. Ich werde Neujahr wieder eine Legung machen, glaube ich, das ist doch ganz schön…

26.12.2005 19:07
0 Kommentare »
Allgemein

Aus einer Laune heraus mache ich meine Ostzonensuppenwürfelmachenkrebs-CD an, und mir wird Wahrheit zugeworfen, besonders wahr zu Weihnachten:

Wir kommen zusammen,
wir stehen nicht nur rum.
Wir freuen uns zu glauben,
wir sehen und wir sind:

Von Haus aus allein
Von wegen verschieden.
Und was wir nicht mögen
Fällt uns leider schwer.

Und ich denke manchmal, dass wir uns so gut verstehen, liegt doch auch daran, dass wir uns im anderen sehen.

“Von Haus aus allein” ist mal echt ein schöner Ausdruck. Ist halt so. Die grundlegende Trennung der Menschen ist unüberwindbar. Aber versuchen kann man es immer wieder, und jeder Versuch ist schön. Liegt doch auch daran, dass wir uns im anderen sehen. Immerhin das geht.

25.12.2005 3:23
0 Kommentare »
Allgemein

Wie letztens versprochen, wollte ich 2006 eine neue Rubrik einführen, in der ich mich dem Weltgeschehen widme. Und endlich setz ich auch mal was um von dem, was ich mir hier immer vornehme…

Screenshot aus dem Spot

EasyMobile hat momentan zwei Werbespots laufen: Im einen war der Abend wohl nicht so schön, und es geht um lockere Trennung, den anderen erlaube ich mir, hier zu hosten:

Unter dem “mere exposure“-Effekt versteht man die interessante psychologische Gegebenheit, dass Dinge (und auch Personen) eine positive Valenz kriegen, einfach indem man sie oft erlebt, ohne dass dabei was Schlimmes passiert.
Zajonc, der Vater dieser Theorie, beschreibt das als eine sehr einfache Form des klassischen Konditionierens, ich erklär das hier aber nicht, sondern verweise auf den Link oben. Der ist nicht besonders wissenschaftlich geschrieben, aber verständlich.

Die Implikationen, was das für langjährige Zwischenmenschlichkeiten bedeuten könnte, lasse ich mal gerade beiseite. Fakt ist: Werbung macht auf jeden Fall genau das. Ich zeig einfach sauoft irgendwas, und nachher finden’s alle gut.
Interessant an dem EasyMobile Spot: Die zeigen als Werbung eine Polybeziehung, scheinbar ein “V”, mit ihr als Mitte. Oder zumindest, selbst wenn es keine Beziehung ist, eine eifersuchtsfreie Situation zu dritt.

Erst dachte ich, der Spot zeigt einen Wertewechsel an, wurde dann aber vorsichtig. Naja, dachte ich, das ist sicher nur deine Wahrnehmung, die ja nun wirklich für Polyinhalte geschärft ist. Alle anderen Kinder sehen einfach nur die alte Sex-Sells-Routine mit halt noch ner Frau.
Aber in jedem Fall können solche Spots Werte verändern.
Allein durch die Darbietung. Mere Exposure.

24.12.2005 3:06
0 Kommentare »
Allgemein

So, ich weiß jetzt wo mein Sexappeal herkommt. Oder herkam. Ich konnte den Ursprung zumindest auf zwei Quellen eingrenzen.

Seit gestern Nacht habe ich keine Dreadlocks mehr, und jetzt seh ich… naja. Scheiße aus. Wie eine Mischung aus Chris de Burgh (in den 80ern) und einem Ohrensessel. Ich bin unzufrieden. Und unsexy.

Fazit: Mein Sexappeal war entweder in den Dreads, oder in meinem Selbstvertrauen. Beides ist irgendwie rar.
Der Pudel, den ich jetzt trage, bleibt jedenfalls keine Dauerlösung. Ob ich wohl doch die Glatzenoption…?

22.12.2005 1:35
0 Kommentare »
Allgemein

“I’m not willing to be punished for someone else’s problems”

Den Satz las ich gerade in einem Livejournal und finde ihn super. Zusammen mit dem Satz, den meine Mutter immer gern gesagt hat:

“Ich bin nicht auf der Welt, um so zu sein wie du mich haben willst”

ist das eine gute Zusammenfassung für das, was ich unter “gesundem Egoismus” verstehe.
Oder vielmehr für etwas, das mit “gesunder Egoismus” scheiße benannt ist, das ist so als wenn ich sage “freundlicher Faschismus”, im Grunde kann das Adjektiv da auch nichts mehr reißen.

Es ist halt die Nähe zu sich, das Ich als letzte Instanz. Das ist eben nicht egoistisch im sonstigen Sinne, sondern… egophil? Klingt selbstverliebt. Auto…irgendwas? Egal. Aber in jedem Fall gesund. Die Freiheit des anderen hört da auf, und so.

Gleichzeitig mit einem schönen Autodingsda ist es auch etwas, was ich mir in der Geschichte mit Marveille öfter sagen sollte.
I’m not willing to be punished for someone else’s problems.

Allerdings weiß ich nicht was das dann bedeutet…
I won’t let myself be punished? Heißt das ich geh aus der Situation? Oder dass sie aufhören muss?
For someone else’s problems? Müssen die die lösen? Ist ja sicher nicht so, dass sie das nicht wollen.

Mist. So viel Wahrheit, so wenig praktische Anwendung.

22.12.2005 1:23
0 Kommentare »
Allgemein

Ich hab das schonmal angedeutet: Ich würd meine Diplomarbeit gern über Polyamory machen. Das ist wohl eins der wenigen Themen, wo ich mir sicher sein kann, dass ich die ganze Zeit über mit Spannung dabei bin, und noch dazu gibt es einfach kaum Kram dazu (falls jemand dazu recherchieren will: Marianne Pieper & Robin Bauer und Meg Barker & Ani Ritchie sind so die Namen, die einem als erstes über den Weg laufen. Es gibt noch eine Frau aus Italien, ihren Namen weiß ich grad nicht. Jedenfalls ist das alles üebrschaubar, d.h. die Forschung die man macht, kann relativ simpel sein, sie ist wahrscheinlich trotzdem neu.

Tipptopp.

Und es sieht auch in der Tat so aus, als würde ich wen finden, der da Betreuung machen würde. Bin gespannt, ob der Gute beim Recherchieren auf dieses Blog stößt, das wäre interessant (Hallo Herr E.! Schauen Sie sich nur um…). Würde letztlich gut dazu passen, dass die Trennung von Privatleben und wissenschaftlicher Arbeit hier nun wirklich aufgehoben wäre – aber andererseits, warum soll ich was erforschen, was mich nichts angeht?

Jetzt will ich mit noch jemandem sprechen, was der so zu meinen Vorschlägen sagt, über die Feiertage noch ein bisschen lesen, und dann muss ich langsam ein Thema eingrenzen.
Ich sag dann Bescheid, wenn ich eines weiß.

21.12.2005 1:17
0 Kommentare »
Allgemein

Irgendwann sind unsere Eltern tot.
Irre. Wie kann etwas gleichzeitig so logisch, so anthropologisch richtig und so klar sein, und doch so ungeheuer furchtbar.
Blut und Fleisch, das mich erschuf, wird dann verwesen… ist doch scheiße.

19.12.2005 14:45
0 Kommentare »
Allgemein

Es ist doch wirklich zum Schreien. Heute wollte die Versatel ihren Fauxpas, der uns das DSL gekostet hat, rückgängig machen.
3 Wochen nach dem Fauxpas, aber ich sehe ein, dass es halt dann an der Bereitstellung seitens der Telekom hakt.

Und tatsächlich: Heute, pünktlich im Zeitfenster von 8 bis 12 Uhr, tuts das DSL wieder. Sogar mit der Hardware von 1und1, das ist nicht selbstverständlich. Schön.

Aber was merken wir? Jetzt geht das Telefon nicht mehr… Eventuell löst sich das Problem von allein bis 14:30. Sonst “wird die Störung aufgenommen”. Na danke. *seufz*

Update: Ich nehme Teile meiner Kritik zurück: Nach ca. 4 Stunden hat uns ein Versatel-Techniker angerufen und mit schönem hanseatischen Akzent mitgeteilt: “Mein. Ihr Ansluss gehjt jetzt wiedä”.
Na also. Geht doch. Danke.

18.12.2005 22:07
0 Kommentare »
Allgemein

Gestern abend schrieb ich folgendes:

“Menschen, die sich mir gegenüber kongruent darstellen, “echt” sind, vermitteln mir ihre Gefühle für mich aufrichtig und direkt. Und wenn das positive Gefühle sind, sind sie herzlich.”

Völlig zu Recht frug man in den Kommentaren nach:

“Und was ist wenn diese echten ausgedrückten Gefühle eben mal nicht so “positiv” sind?”

Tja. Verdammt gute Frage. Ich fühle mich im Umgang mit Marveille in letzter Zeit nicht so gut, eben weil sie… Ja, was eigentlich. Weil sie nicht kongruent ist? Oder weil mir nicht schmeckt, was sie so für Gefühle für mich hat?

Das ist arg schwierig auseinander zu klamüsern, aber wir haben gerade darüber gesprochen. Ob es nur an mangelnder Zeit liegt, oder an mangelndem Interesse, dass sie sich nicht so oft mit mir trifft, wie ich das gern hätte. Ob die Körperlichkeiten mit mir für sie das gleiche sind wie für mich (nämlich Ausdruck von Intimität und Nähe), oder nur Bedürfnisbefriedigung.
Ob, und das ist der Hauptpunkt, wir die gleichen Gefühle füreinander haben.

Das tun wir scheinbar nicht, und schon sind wir mittendrin in den “nicht so positiven” Gefühlen. Ich lag im Bett und war ein bisschen traurig, und habe mir selber die therapeutischen Fragen gestellt, die ich bald schon Klienten stellen werde.
Ein Weg meiner Lösung war, dass ich dieses Problem nicht verbergen müssen wollte. Also hab ich angerufen, hab ihr von meinen Unsicherheiten erzählt, und habe deutlich gemacht, dass ich das nicht zu ihrem Problem machen will, sondern schlicht will, dass sie um meines weiß und sich irgendwie verhalten kann.

Wie, das wissen wir beide nicht. Aber das Gespräch hat trotzdem gut getan. Ein bisschen Bestätigung, dass wir zwar Unterschiedliches wollen, dass aber die Schnittmenge (auch wenn sie diesmal kleiner ist als das, was ich gern hätte) auch ganz nett ist, und dass sie nunmal grad nicht so was Stabiles “anbieten” kann, wie ich es gern hätte, dass zumindest das aber nicht an mir liegt.
Und Schritt für Schritt geht es ein bisschen weiter, wo auch immer hin. Der erste Schritt war Offenheit. Und “Own your feelings“.

PS: Und just wo ich den verlinkten “Own your feelings”-Beitrag nochmal überfliege fällt mir auf: Es ist zwar ein guter erster Schritt, dass ich meine Probleme bei mir verorte und sie nicht damit vollschmeiße, aber ich könnte mir gerade noch ein bisschen klarer machen, dass meine positiven Gefühle für sie (unabhängig davon, dass ihre Gefühle für mich scheinbar nicht ganz dieselben sind) eigentlich ganz wunderbar sind.
Wie schön, sie zu kennen. So ganz spür ich das grad noch nicht, aber es stimmt trotzdem.