Monatsarchive: August 2005

21.08.2005 23:24
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Und ich bin schon Teil einer Bewegung. Ich bin gerade sehr glücklich. Aber von vorn.

Worte sind Welt. Wenn man nicht weiß, wie etwas heißt, kann man nichts darüber lernen. Man kann andere Menschen nicht fragen und kann selbst kaum darüber nachdenken.
Aus diesem Grund sind Bücher wie “The deeper meaning of Liff” witzig, wo Worte für allseits bekannte Zustände oder Dinge erdacht werden.

Freies Lieben war mein Versuch, das zu benennen, was ich so mache, was ich will, und was mir richtig erscheint.
Aber damit bekommt man bei Google 69 Hits, 2 davon bin ich.

Soeben fand ich, fast eher durch Zufall und Rumspinnerei, vielleicht habe ich es aber auch mal irgendwo gelesen, ein anderes Wort dafür, eines, das offensichtlich weiter verbreitet ist, und unter dem sich Menschen zusammentun, die so sind wie ich.

Und bei allem Reden über die Freiheit ist Zugehörigkeit unglaublich geil. Und das besonders, wenn man jahrelang das Gefühl hat, dass einen so richtig niemand versteht, dass es ja dann vielleicht auch doch alles Quatsch ist.
So ungefähr müssen sich Homosexuelle gefühlt haben, oder noch immer fühlen, wenn sie kein Wort dafür haben.

Jedenfalls, das Wort.

Polyamory.

Danke, Welt. Nicht Allein Sein ist schön. Auch ist es schön, wenn man sich ganz viel zurecht denkt, und bei den gleichen Wahrheiten angelangt wie die anderen, die so sind wie man selber. Mehr dazu bald, denke ich.

18.08.2005 19:39
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In exakt 16 Stunden werde ich durch die Tür meiner Prüferin gehen, mich setzen, und genau in diesem Moment wird der negative Teil der Anspannung von mir abfallen.
Das ist immer so. Am Tag vorher beginnt die komplette Nummer. Gerade jetzt bin ich fahrig, meine Hände zittern ein bisschen (wirklich nur ein ganz bisschen, aber trotzdem), und beim Versuch, das Skript nochmal zur Hand zu nehmen, schießen meine Blicke über die Seiten, von Thema zu Thema, und erkennen in den Sekundenbruchteilen, die sie jeweils verweilen, natürlich nur kurz, was da steht, und das Gehirn ist völlig überfordert: “He, was war das, ich glaube das konnte ich noch nicht?”. Weil das alles zu schnell ist.
In 15 Stunden und 58 Minuten aber fällt genau dieser Aspekt weg. Vermutlich, weil dann eh alles wirklich ganz und gar zu spät ist. Jetzt schwingt so eine Verantwortlichkeit mit: Du könntest noch lernen, wenn du wolltest… willst du nicht noch?
Dann ist das vorbei. Dann bleibt nur die positive Anspannung, weil es halt eine wichtige Prüfung ist, wo mein Gehirn auf Hochtouren laufen wird, ich anfangen werde unter den Armen zu schwitzen (es aber erst nachher merke) und insgesamt ziemlich viel Spaß haben werde, weil ich die Prüferin eigentlich mag, und sie mich auch, und ich das Thema mag (und sie ja wohl auch) und ich halt keine Angst mehr haben muss, mich falsch zu entscheiden, wenn ich nichts mehr mache.

Das alles wird in 15 Stunden und 56 Minuten geschehen. Und in 16 Stunden und 26 Minuten, oder lass es 30 sein, werde ich vor der Tür stehen, während die Prüferin sich mit der anderen Person berät, und ein weiterer Aspekt der Anspannung wird von mir abgefallen sein.
Denn dann habe ich nicht nur vorbereitet, was ich vorbereiten konnte, sondern habe getan, was ich tun konnte.
Dann liegt nichts mehr in meiner Hand.
Und diesen Moment liebe ich sehr… das ist einfach geil. Dieses Ausgeliefertsein, was ich selten bin, ist das Eine, und diese ungeheure Leichtigkeit, die dann einsetzt.
Und dann dauert es meist nochmal 6 Stunden, bis ich wirklich ruhig werde. Bis ich merke, dass es das war.
Bis ich komplett realisiere, dass ich dann meine letzte mündliche Prüfung gehabt haben werde.
Aber erstmal muss ich hin. In 15 Stunden und 51 Minuten…

18.08.2005 0:10
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Soeben habe ich das elektronische Telefonbuch meines Telefons (das mit dem “BeHurtSomeMore“-Display) aufgeräumt. Ich hatte nur noch 4% frei (der Hersteller ist so nett, mir das bei 100 möglichen Speicherplätzen in Prozent umzurechnen), und habe ein paar Karteileichen entfernt.

Und in gewisser Weise habe ich die dann auch aus meinem Leben entfernt; sie sind also nicht nur Karteileichen, sondern auch Biographieleichen, und ich habe mich ein bisschen mörderisch gefühlt.

Das ist interessant. In meinem Leben spielten diese Menschen seit geraumer Zeit keine Rolle. Teils hätte ich die ganze Zeit schon Grund genug gehabt, mich zu schämen, weil ich sie vernachlässige, oder mich sogar eher bewusst von ihnen abwende, ohne sie zu informieren, teils gibt es beiderseits einfach wirklich keine Basis mehr für irgendwas, aber trotzdem kriegte ich so kleine Schuldgefühle, immer wenn mein Telefon mir freundlich mitteilte:

Eintrag gelöscht

Es tut das ohne Interpunktion, tut so, als hätte es keine Meinung, aber ich spüre die Ausrufezeichen…

Eintrag gelöscht!!
Für immer!
Dieser Mensch ist für dich jetzt faktisch GESTORBEN!!

Hach, je.

17.08.2005 13:39
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Ein Satz aus dem Buch, der einen essentiellen Teil meiner Weltsicht in einer Deutlichkeit zusammenfasst, die sowohl bislang mir wie auch den Möglichkeiten des Deutschen irgendwie fehlt.

Own your feelings.

Damit ist gemeint, dass beispielsweise die Eifersucht, die man empfindet, immer die eigene Eifersucht ist. Die Wut immer die eigene Wut und die Angst immer die eigene Angst.
Es ist leicht, die Schuld irgendwo zu suchen und sogar zu finden, denn Auslöser gibt es immer. Zudem kann man dann verlangen, dass besagte Person etwas ändert, und man selber kann schön so weitermachen wie bisher.

Aber Auslöser gibt es für alles. Wir sind kleine Teile in einem unermesslich komplexen System, freier Wille ist auf verschiedenen Betrachtungsebenen illusorisch, aber (um mal ein bisschen Existenzialismus einzubringen, das ist ja modern) dennoch sind wir das (und nur das), was wir aus uns selbst machen.
Das bedeutet (auf den jeweils anderen Betrachtungsebenen), dass wir viel Verantwortung haben, aber dadurch eben auch viel Freiheit.

Ein Mädchen aus meiner Vergangenheit hat mir darüber viel beigebracht, als sie mir einige Tage nach einer schönen gemeinsamen Nacht sinngemäß folgendes sagte.
“Du, J., ich habe mich, glaub ich, in dich verliebt”
“Echt? Das ist ja schrecklich! Ich mich nicht in dich…”
Man merkt schon, das ist ne Weile her… muss 2000 gewesen sein.
Sie antwortete jedenfalls, und zwar ohne jede Bitterkeit, die man leicht hineininterpretiert, wenn man es liest, sondern mit einer großen Ruhe und, ja, Liebe wohl:

“Das ist überhaupt nicht schrecklich. Eigentlich ist es schön, verliebt zu sein. Und überhaupt ist das auch meine Sache. Ich wollte nur, dass du es weißt.”

“Own your feelings” bezieht sich nämlich auf negative wie positive Gefühle gleichermaßen.
Und das passt sehr gut zu dem Gedanken, dass man ohnehin von allen anderen Menschen abgeschnitten ist, dass wir unverbindbar getrennt sind.
Wenn das so ist, wie sollten denn auch bitte andere Leute für meine Gefühle verantwortlich sein?

PS: Übrigens ist dies der 222. Beitrag in meinem Blog, und 222 war damals die ungewöhnlich kurze Telephonnummer meiner ersten Freundin, dem Mädchen, das mir gezeigt hat, dass ich liebenswert bin, und bei dem ich unglaublich viel falsch gemacht habe. Bei dem ich ein mieser Liebhaber, eine ungeheure Klette und nie zufrieden war, und nämlich immer sie verantwortlich gemacht habe.
“Hey, ich liebe dich, mach irgendwas!”
Und ich bin ihr sehr dankbar für diese Zeit, und sie ist nach wie vor eine meiner Referenzfrauen, an der sich alle Frauen messen lassen müssen, und eine Zeitlang hat sie auch hier gelesen, und ich hätte gern, dass sie das weiß. Dank dir, liebe Liebe von 99. Bei dir hab ich auch viel gelernt. “Own your feelings” leider erst nach unserer Zeit.

16.08.2005 18:24
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Die schlauen Autorinnen beschreiben ein spannendes Phänomen, was ich wohl auch kenne.

Wenn man beim freien Lieben auf die Nase fällt, wenn also eine offene Beziehung nicht gut läuft, Affären in die Brüche gehen oder derlei, dann heißt es “Siehste? Das klappt eben nicht mit dem freien Lieben”.

Wenn dagegen beim geschlossenen Lieben etwas schiefgeht (und an anderer Stelle werden ja ständig Scheidungszahlen und Alleinerziehende zitiert), dann ändert das nichts an der Sicht des Konzepts, nein, häufig wird damit sogar die Richtigkeit und Hochrangigkeit des Konzepts bewiesen.

In der Logik, die ich ja im Beitrag vorher nur so mitteldeutlich eingebunden habe, nennt man das Ab uno disce omnes, von einem aufs Ganze schließen…
Ausnahmen bestätigen die Regel, und sobald es eine Regel gibt, bestätigt somit eben alles was abweicht, das, von dem es abweicht.

16.08.2005 11:07
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Also, ich stelle fest, das besagte Buch legt den Schwerpunkt schon eher auf freie Liebe, wie es halt klassisch gemeint war; die beiden Autorinnen waren jung, als 1969 dran war, und sie propagieren viel offenen Sex.

Nun bin ich ja ausgesprochen körperlich (und begrüße auch erstmal alles, was da Grenzen aufmacht, sodass ich das in Ruhe sein kann), meine Libido aber ist nur phasenweise hungrig, und Sex as in Penetration ist ganz im Gegensatz zu Haut und Atem weniger reizvoll für mich.

Aber!
Beziehungsweise 2 aber: Erstes Aber: Ich finde es trotzdem gut, wenn freie Sexualität herrscht. Zweites Aber: Es gibt einen Satz, den ich jetzt gelesen habe, der schlicht brillant ist.
Gerade nachdem ich mich ja letztens frug, was man mit Leuten machen kann, die hohe Mauern um ihre Gärten haben, und bis auf “Lieb haben” nicht viel wusste, fand ich es spannend, wie befreiend und energetisierend die Autorinnen Sex hier beschreiben.

We have never met anyone who had low self-esteem at the moment of orgasm.

Guter Punkt. Der Wissenschaftler in mir kritisiert den möglichen logischen Fehlschluss (Bejahung des Konsequens: Wenn A → B und B, dann muss A vorliegen, was Quatsch ist; Die Prämisse A → B hieße also Wenn guter Selbstwert, dann guter Orgasmus. Hier wäre B der Orgasmus, der guten Selbstwert (A) bedeutet, so darf man aber nicht schließen , richtig wäre der Modus Ponens. Oder die Prämisse A → B stimmt schon nicht…), aber der Laie nickt anerkennend für einen schlauen Gedanken.
Und bei der Person, um die es in dem Gartenmauerpost ging, die ich schon bei Sexualität erleben durfte, stimmt es auch. Die war sehr selbstbestimmt (fast frech) und irgendwie bei sich, als es körperlich wurde, das war sehr schön.
Und hatte mich damals schon dazu bewogen, ihr zu raten, sie solle mehr von dem, wie sie im Bett ist, mit ins Leben nehmen.

Eventuell sollten wir alle das mehr tun. Nein, stopp, keine allgemeinen Aussagen, das ist feige und sowieso völlig durchsichtig.
Eventuell sollte ich das auch mehr tun.

15.08.2005 14:31
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Das Buch ist gekommen! “Die ethische Schlampe”…
Stoßseufzer der Erleichterung durchfuhren mich schon beim kurzen Überfliegen.
Aus dem 3. Kapitel, Myths about sluts

  1. Long-term relationsships are the only real relationships
  2. Sexual desire is a destructive force
  3. Loving someone makes it OK to control his behavior
  4. Jealousy is inevitable and impossible to overcome
  5. Outside involvements reduce intimacy in the primary relationship and impede problem-solving
  6. “Swept away by love” (the Hollywood myths)

Mythos 2 ist wohl eher im US amerikanischen Raum relevant, Mythen 1, 4 und besonders 5 und 6 begegnen mir aber auch oft, und zwar zum Einen äußerlich, als Kritik oder Unverständnis von dem, was ich so denke, glaube und von mir gebe, zum Anderen innerlich, weil ich natürlich auch “vernünftig” erzogen wurde (habe ich schon erwähnt, dass meine Mutter mir die Kurzgeschichtensammlung von Haruki Murakami einschließlich dieser 100%igen Mädchen-Geschichte geschenkt hat, mit den Worten “Ich dachte, so als Projekt fürs nächste Lebensjahr, weil du sie ja noch nicht gefunden hast”. Sie. Wenn ich das schon höre. *seufz*).

Das wird super… Gleichzeitig hab ich mir noch ein Buch über guten Cunnilingus gekauft. Das wird sicher auch irgendwann super.

14.08.2005 22:57
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Vor einiger Zeit und gerade eben hatte ich jeweils ein sehr gutes Gespräch. Über Ersteres bloggte ich schon, allerdings über einen anderen Aspekt als jetzt, in Zweiterem dachte ich, dass Teile der Gespräche zusammengehören.
Gerade weiß ich nicht mehr so recht, wie ich das wohl meinte, aber ich fang einfach mal an.

In dem Gespräch wurde ich, recht unvermittelt und plötzlich, gefragt, woran ich merke, wenn ich jemanden liebe.

“Woran merkst du, wenn du jemanden liebst?”

Da kann man wirklich ne Weile drüber nachdenken. Ich tat das, witterte schon Stoff fürs Blog, und antwortete ungefähr sowas:
“Ich glaube, an der Freude. An der Freude über Dinge, die nicht direkt dazu gedacht waren, Freude zu machen”.
Dabei dachte ich an den Mund von Paikja, der oft so seltsame Sachen macht, an das Lachen des Mädchens, mit dem ich das zweite gespräch führte und an dieses seltsame Zungendings, was das Mädchen von unter der Stadtautobahnbrücke beim Sprechen macht. Alles Dinge, die nonintentional geschehen, und über die ich mich sehr freue.
Jetzt formuliert der Psychologe in mir zwei Kausalrichtungen:

  1. Ich freue mich über diese Kleinigkeiten, weil ich diese Menschen liebe (im weitest möglichen Wortsinn, bevor jemand Angst bekommt)
  2. Ich liebe diese Menschen, weil mir diese Sachen Freude machen

Tja. Als Psychologe muss ich da erstmal ein entschiedenes “Beides” rufen und direkt im Anschluss kapitulieren.
Ist ja auch egal, als Indikator braucht es keine Kausalität. Daran merke ich das auf jeden Fall. Und weil ich ja einen Narren an dieser Unterteilung der Liebesfähigkeit in kognitiv, emotionell, körperlich und spirituell gefressen habe, liegt es nahe, sie auch hier vorzunehmen.
Ich kann diese Freude an einem Gedanken, einem Gefühl, einer Geste (wie oben) oder einer seelischen Verbundenheit haben.
Wie man merkt, bin ich da eher körperlich ausgelegt (und sehr auf Münder… wusste ich noch gar nicht), und ich freue mich meist an so trivialen Dingen wie dem Schwung eines Lids oder dem Schatten in der Drosselgrube (die Vertiefung am oberen Ende des Brustbeins – und es gefällt mir sehr zu wissen, dass mindestens jede 2. Person, die dies liest, sich jetzt dort hinfasst und sich vielleicht ein bisschen schön findet).

So. Mittlerweile ist mir auch wieder eingefallen, wie ich diese zwei Themen hier zusammenbringen will.

Das zweite Thema ist die soeben hart erarbeitete Unterscheidung zwischen Erkenntnis und Erlebnis. Besagte Freundin und ich, beide bekennende und unterschiedlich intensiv Besserung gelobende Kopfmenschen (ich intensiv, sie unterschiedlich), können tage- bis wochenlang über Dinge nachdenken, müssen aber beide leider feststellen, dass das trotzdem manchmal nichts bringt.
Da, so wurde klar, kommen dann so Dinge ins Spiel, wie Meditation, Trance oder Tantra oder so.
All das sind Beispiele für Erlebnis, very opposed to Erkenntnis. Nicht der Gedanke ist das Gefährt, sondern die Erfahrung, das tatsächliche Erleben und Begreifen.
Wir kamen darauf, weil sie mich fragte, was denn bitte ein offener Mensch eigentlich sei, ob das nicht nur Phrasengedresche und überhaupt.
“Wenn jemand nicht nur Ereignisse erzählt, sondern auch Erlebnisse”, antwortete ich.
Und dann halt über ein paar Ecken von Ereignissen, von denen man berichtet, möglichst geistreich, zur Erkenntnis. War nicht mehr weit.

So, jetzt zur Synthese. Naja, vielmehr zum gemeinsamen Teil dieser Geschichten.
Ich glaube ja eigentlich, und das straft dieses ganze Blog mit dem großen dunkelschwarzen Etikett der Nichtigkeit, dass man irgendwann mit Denken nicht mehr weiterkommt. Dann muss man einfach leben.
Und diese kleinen Momente, wo ich in Situationen, Gesten, Geräusche oder Eindrücke so verliebt bin, wo sich mir Menschen durch eine Kleinigkeit irgendwie in der Ganzheit erschließen, diese kleinen Momente sind Erlebnisse, sind sehr intensiv und sind letztlich das, worüber ich mehr vom Lieben erfahre.
Sind, wie konnte ich das auslassen, ganz wunderbare Erliebnisse.

13.08.2005 19:09
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Zwischen Psychologie und Medizin gibt es einen Grabenkampf – der Graben wird kleiner, aber noch trennt man Seele und Körper ziemlich rigoros.
Ich bin, und glücklicherweise stehe ich da nicht alleine mit, der Meinung, dass das das Gleiche ist. Hungergefühl geht einher mit dem Vorhandensein von bestimmten Botenstoffen. Jetzt heißt es oft, diese Botenstoffe lösen Hunger aus, aber das ist Unfug, das eine ist eben chemisch / physisch, das andere seelisch.

Bei Descartes hieß das dann res extensa (Welt der Objekte) und res cogitans (Welt der Ideen).
Aber, finde ich, es ist halt doch die gleiche Welt. So wie der Quelltext dieser Seite und die Botschaft dieser Seite halt auch untrennbar verbunden, und nur 2 Seiten der gleichen Medaille sind, so sind auch psychisches Erleben und physische Prozesse zusammengehörig.

Ocytocin, hier im Hintergrund zu sehen, ist ein res extensum der Liebe.
Zuerst spielt es bei der Geburt eine Rolle: Es löst Wehen aus (deswegen wird es manchmal auch künstlich verabreicht), wird aber auch ausgeschüttet, wenn die Mutter ihr Kind säugt und offenbar auch (wir wechseln jetzt das Thema), später, beim Sex und überhaupt bei sozialem Kontakt zu Mitmenschen.

Das finde ich schön. Wo ich doch letztens für mich entschieden habe, dass mir Menschen gut tun, dass ich mich sehr mit mir selbst assoziiert fühle, wenn ich liebe Menschen um mich habe, weiß ich jetzt auch, wie mein Körper das ausdrückt: Er gibt mir Oxytocin.

So. Wieder was entzaubert. Boing.
Aber irgendwie gefällt es mir, beide Seiten zu kennen… und dadurch auch ein bisschen ruhiger sein zu können, sich der Welt ein bisschen weniger ausgeliefert zu fühlen.

13.08.2005 14:58
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Nicht nur hat ein neuer Suchstring jemanden zu diesem Blog geführt – es war “Multiple Orgasmen beim Mann”, wobei ich mal wieder sicherlich keine große Hilfe war… Beckenbodenmuskeln trainieren und Squeezetechnik, guter Mann, ich übe auch noch! – nein, nicht nur das, ich habe dann mal das Wort “lieben” eingegeben, und siehe da, bei Yahoo bin ich dafür auf Platz 5!

Dumm nur, dass jeder normale Mensch Google benutzt. Und dass alle nur nach Sex suchen. Hier nochmal meine Suchanfragen:

  1. multiple orgasmen beim mann
  2. sexhungrige frauen
  3. bilder sex im freiem
  4. liebesvertrag
  5. kann man zu sehr lieben
  6. was muss mann tun bei sex

Aber ich bin trotzdem froh.